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Ii. Schweiz und Holland werden für unabhängig vom Reiche erklärt.
Iii. Frankreich erhält den faktischen Besitz von Metz, Toul und Verdun rechtlich zugesichert, außerdem das österreichische Elsaß, Alt-Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg.
Schweden nimmt für sich Vorpommern mit Rügen, Stettin, Wismar, die Bistümer Bremen und Verden und 5 Mill. Thaler. Es besitzt seitdem die Mündungen der Oder, Elbe und Weser und kann den ganzen deutschen Handel lahm legen.
Iv. Baiern behält die Qberpfalz und die Kurwürde; die Rheinpfalz mit der neugeschaffenen achten Kur wurde dem Sohne des unglücklichen Winterkönigs gegeben. Sachsen erhält die Lausitz, Hessen Hersfeld und Schaumburg, Mecklenburg Schwerin und Ratzeburg.
Brandenburg wurde für den verlorenen Theil Pommerns durch Halberftadt, Minden, Cammin und Magdeburg entschädigt, Hinterpommern fiel ihm durch Erbschaft zu.
V. Alle deutschen Fürsten wurden für souverän erklärt; sie durften Bündnisse schließen und Krieg führen nur eingeschränkt durch die inhaltlose Formel, „soweit es unbeschadet Kaiser und Reich geschehen könne".
Der Papst erkannte den westfälischen Frieden nicht an, auch Oesterreich setzte sich über die Bestimmung, welche den Protestanten Religionsfreiheit verlieh, in seinen Erblanden hinweg.
§ 34. Folgen -es Krieges.
Vor dem Kriege war Deutschland ein reiches Land gewesen, in dem Handel und Wandel blühte, große Städte zu Macht und Ansehen herangediehen, Wissenschaft, Kunst und Handwerk gepflegt wurden. Das alles war verschwunden; von einer Menge Ortschaften kannte man die Stätte nicht mehr, wo sie gestanden; ehedem fruchtbare Fluren waren mit Gestrüpp überwuchert oder mit Wald bewachsen. Die Bevölkerung war mindestens bis zur Hälfte zusammengeschmolzen. Und das war nicht einmal die schlimmste Folge. Das Volk hatte, durch den Anblick so vieler
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Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Holland Frankreich Alt-Breisach Philippsburg Stettin Wismar Rheinpfalz Sachsen Hessen_Hersfeld Schaumburg Mecklenburg_Schwerin Ratzeburg Brandenburg Minden Magdeburg Hinterpommern Oesterreich Deutschland
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erschöpft den Frieden zu Ryswik schließen, der ihm das eroberte Lothringen, das reünierte Mümpelgard sowie Breisach und Freiburg nahm, dagegen das ganze Elsaß sammt Straßburg und die Franche Comte ließ.
Aber das hatte der allerchristlichste König im Einverständnis mit Leopold doch erreicht, daß überall, wo die französischen Truppen zeitweilig katholischen Gottesdienst eingeführt hatten, dieser zu Recht bestehen bleiben sollte. So ward ein großer Theil der einst ganz evangelischen Pfalz wieder katholisch, in manchen Gemeinden entstand Hader um die protestantischen Gotteshäuser, welche die Katholiken theils als ihr Eigentum, theils zur Mitbenutzung in Anspruch nahmen. Auch veranlaßte jene berüchtigte Ryswiker Clausel Viele zur Auswanderung in die englisch-amerikanischen Colonien, wo Niemand ihre Gewissensfreiheit beschränkte.
§ 38. Die großen Kriege im Anfang des achtzehnten Jahrhunderts.
I. Der spanische Erbfolgekrieg.
In Spanien starb der letzte Habsburger Karl Ii. 1700, nachdem ihm kurz vorher der zu seinem Nachfolger bestimmte Kurprinz von Baiern im Tode vorangegangen war. Um das reiche Erbe bewarben sich Ludwig Xiv., der Gemahl von Karls älterer Schwester, für seinen zwcitgebornen Enkel Philipp und Kaiser Leopold, der jüngern Schwester Gatte, für seinen zweiten Sohn zweiter Ehe Karl, also die Bourbonen und die deutschen Habsburger. Eine Theilung der spanischen Monarchie, welche auf friedlichem Wege nicht hatte herbeigeführt werden können, wurde durch einen vierzehnjährigen Krieg erreicht. Auf Frankreichs Seite standen Baiern und Cöln, Oesterreich fand hauptsächlich an England, Holland und Preußen treue Verbündete.
Nachdem eine Zeit lang in Italien mit abwechselndem Glücke gekämpft worden war, der bairische Kurfürst vergebens sich Tyrols zu bemächtigen versucht und durch Ludwig von Baden ein erste Niederlage bei Donauwörth am Schellenberge erlitten hatte, vereinigte sich mit ihm ein französisches Heer unter Tallard, wurde aber von den beiden großen Feldherrn Eugen von Savoyen und dem britischen Marlborough bei Höchstäbt und Sienheim fast vernichtet (1704). Die Oester-reicher besetzten darauf Baiern und behaupteten es nach einem blutigen Aufstande unter großen Bedrückungen bis zum Ende des Kriegs. Im Jahre 1705 starb Leopold, und sein ältester Sohn Iioseph I. (1705—1711) bestieg den Thron. Auch unter ihm war das Glück den Verbündeten hold; denn 1706 schlug Marlborough den französischen Feldherrn Villeroi
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der Wunsch nach einer Einigkeit im Glauben hervortritt. Wie könnte es auch anders sein bei dem frommen Gemahl Luisens, der Dichterin des Auferstehungsliedes: „Jesus meine Zuversicht". Im Jahre 1688 starb Friedrich Wilhelm, das. was er in Zerrüttung empfangen hatte, wohlgefugt und gut vertheidigt seinem Erben hinterlassend, von Niemandem besser beurtheilt und geschätzt als von seinem Urenkel, dem großen Friedrich.
§ 37. Leopold I.
Den ausgesprochensten Gegensatz zu dem energischen Brandenburger Kurfürsten bildet der schwache Kaiser Aeopotd I. (1657—1705), welcher die Krone dem Umstande allein verdankte, weil Ludwig Xiv. und seine Kreatur, der Kurfürst von Baiern, sich darum beworben hatten,, die zu wählen doch einige deutsch gesinnte Fürsten Bedenken trugen. An seinem Hofe wurde nur spanisch und lateinisch gesprochen. Ungeachtet seiner Kraftlosigkeit blieb das Glück im ganzen Oesterreich hold; das aber war lediglich das Verdienst seiner Feldherrn.
Nach einer fast hundertjährigen Ruhe regten sich, durch die Ver-solguug der ungarischen Protestanten dazu bestimmt, die Türken wieder, wurden aber von Mont ecu culi 1664 bei dem Kloster St. Gotthard an der Raab glänzend besiegt und zurückgeworfen. Zu jenem Siege trug fast das ganze westliche Enropa bei, selbst Ludwig Xiv., der ein Corps zu Hilfe geschickt hatte.
In den Raubkriegen des letztem gegen Spanien und Holland spielte Leopold eine klägliche Rolle und konnte es nicht einmal verhindern, daß im Nymweger Frieden (1678) außer der spanischen Franche Somte vom Reiche selbst einige Stücke, darunter Freiburg im Breisgau, an Frankreich abgetreten wurden. Durch solche Erfolge kühn gemacht versuchte der französische König mitten im Frieden neuen Raub sich anzueignen. Er that dies einstweilen unter dem Scheine des Rechts, indem die von ihm eingesetzten Reunionskammern ihm alle Orte, die je einmal zu den im westfälischen und in dem letzten Friedensschluß an Frankreich abgetretenen Territorien gehört hatten, als Besitz zusprachen. Als aber das Reich auf die Besetzung dieser Punkte französischerseits nur mit schwachen Protesten antwortete, wagte er sogar ohne jede vorangegangene Feindseligkeit 1681 sich Straß-burgs zu bemächtigen. Der gewissenlose deutsche Bischof Fürsten-
li*
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Extrahierte Ortsnamen: Baiern Oesterreich Spanien Holland Freiburg Frankreich Frankreich
76
Jetzt erst faßte Wallenstein den Entschluß, vom Kaiser abzusallen. Er benachrichtigte die Sachsen und Schweden, daß er bereit sei, sich mit ihnen zu vereinigen, und begab sich selbst nach Eger, wo er ihnen näher war und sich sicher glaubte. Allein er hatte sich getäuscht, wenn er meinte, seine Unterfeldherren würden aus Anhänglichkeit an seine Person dem Kaiser die Treue brechen. Die meisten, wie Gallas, Piccolomini, verließen ihn. Als er nach Eger kam, lauerte bereits der Verrath an seiner Seite. — Der Oberst Buttler verband sich mit den beiden Schotten Gordon und Lesley, um ihn zu ermorden, ehe er sich mit den Schweden vereinigen könnte. Sobald der Mordplan entworfen war, wurde er mit grausamer Tücke ausgeführt. Als die Freunde Wallensteins, Jllo, Terzky u. a., bei den Verräthern beim Mahle saßen, drangen Soldaten von Buttlers Regiment in den Saal und hieben sie nieder. Wallenstein war gegen Mitternacht im Begriffe, sich zur Ruhe zu begeben; da drangen Bewaffnete unter Deveroux über eine Hintertreppe in sein Schlafzimmer und erstachen den Wehr-1634. losen unter dem Rufe: „Schelm und Berräther!" So starb der gewaltige Mann, den der Ehrgeiz verblendet und so weit getrieben hatte, daß er mit den Feinden seines Kaisers gemeinschaftliche Sache machen wollte, unter der Mordwaffe von Verräthern. Rach Wallensteins Tode dauerte der Bürgerkrieg zum größten Unheile unseres Vaterlandes noch 14 Jahre. Nachdem der Kaiser bei Nördlingen einen Sieg errungen hatte, nahm Frankreich selbst an dem Kriege gegen ihn theil, um feine Macht zu schwächen und deutsches Land am Rhein zu erobern. Die Schweden aber fochten unter ihren Generalen Ban er, Torstenfon und Wränget in der Folge wieder siegreich, so daß der Kaiser Ferdinand Iii., welcher seinem Vater auf dem Throne gefolgt war, den Frieden wünschte. Endlich kam dieser zu Münster 1648. und Osnabrück (daher westfälischer Friede) zu Stande. In demselben mußte deutsches Land an die Ausländer abgetreten werden. Frankreich nahm das Elsaß mit Ausnahme der Reichsstädte; Schweden Vorpommern mit Stettin und die Odermündungen. Den größten Gewinn unter den deutschen Ländern hatte Brandenburg; für das an Schweden überlassene Vorpommern erhielt es die Bisthümer Magdeburg, Halberstadt und Minden. Der Augsburger Religionsfriede wurde auch auf die Reformirten ausgedehnt. Das deutsche Kaiserthum bestand ferner nur dem Namen nach, da die Landesfürsten
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nur nicht durch, sondern mußte den Rückzug antreten. Da wurde er von Manteuffel gefaßt und seine Armee entging der Gefangenschaft nur dadurch, daß sie über die schweizerische Grenze trat. — Wie hier, waren alle Anstrengungen, Paris zu entsetzen, vergeblich gewesen.
Die Heere der beiden Kronprinzen hatten die'gewaltige Stadt, welche in einem Umkreise von 7va Meilen von mächtigen Forts umgeben ist, eingeschlossen. König Wilhelm nahm sein Quartier in dem Schlosse von Versailles, wo einst Ludwig Xiv. refibirt und Europa Befehle ertheilt hatte. Die Franzosen hielten ihre Hauptstadt sür unüberwindlich, besonders da gegen 400 000 Bewaffnete darin waren. Allein alle Ausfälle, welche die Generale Ducrot und Trochu unternahmen, blieben ohne Erfolg. Als nun das schwere Belagerungsgeschütz der Deutschen eingetroffen war, begann dasselbe, die Forts zu beschießen.
Kräftig erwiederten diese das Feuer. Die Stadt war reichlich mit Lebensmitteln versehen, und die Bevölkerung, immer auf Entfatz hoffend, ertrug muthig alle Drangsale der Belagerung. Als aber auch in der Folge die Ausfälle vergeblich waren, als auf eine Hülfe nicht mehr zu hoffen war, als das Feuer aus den deutschen Geschützen der Stadt selbst Schaden zufügte, und als endlich der Mangel fo fühlbar wurde, daß man arr die Drangsale einer Hungersnoth denken mußte, fügte die französische Regierung sich in das Unvermeidliche.
Sie übergab die sämmtlichen Forts und die Waffen der Armee von Paris an die Deutschen und erhielt dafür einen Waffenstillstand auf 21 Tage. Paris durfte von Neuem mit Lebensmitteln versehen werden. Endlich führten auch die Unterhandlungen wegen des Friedens zum Ziele. Dieselben waren deßhalb so lange fruchtlos gewefen, weil Frankreich durchaus in keine Landabtretung willigen wollte, Graf Bismarck aber auf der Herausgabe von Elsaß und Deutsch-Lothringen bestand. Nachdem Thiers zum Präsidenten der französischen Republik erwählt worden war, wurden zu Versailles die Grundlinien (Präliminarien) des Friedens festgestellt, woraus derselbe endlich am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M. zu Stande kam. Frankreich trat an io. Mai Deutschland das Elsaß mit der alten freien Reichsstadt Straßburg und 18a' Deutsch-Lothringen mit der Festung Metz ab, welche wie jenes einst eine Perle deutscher Städte gewesen war. Außerdem bezahlte es 5 Milliarden Francs Kriegskosten.
Das deutsche Kaiserreich. Für Deutschland hatte dieser Krieg
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Die Raubkriege Ludwigs Xiv. und die Türkenkriege.
21
Frieden von Nimwegen, in welchem Spanien wiederum eine Reihe U^vou niederländischer Grenzplätze und zugleich die Franche Comt6, der Kaiser 1678 u. 79. Freiburg im Breisgau an Frankreich abtrat. Allein vermochte der Kurfürst von Brandenburg den Franzosen, deren Truppen bereits bei Minden standen, nicht zu widerstehen; er gab im Frieden von St. Germain seine§^5« Eroberungen an Schweden zurück. 1679-
§ 23. Die Reunionen. Straßburg. Nachdem Ludwig diesen Krieg siegreich durchgeführt hatte, glaubte er ungestraft alles Recht mit Füßen treten zu dürfen. Er stellte den Grundsatz auf, daß die „Dependenzen und gteu®{=nen Pertinenzen" der 1648,1668 und 1678/79 abgetretenen Landschaften, d. H.
Gebiete, die zu ihnen je in einem Abhängigkeitsverhältnis gestanden hätten, ebenfalls rechtlich der Krone Frankreich gehörten, und setzte in Metz, Breisach und Besaneon sogenannte Reunionskammern ein, welche diese Verhältnisse untersuchen sollten. Auf Grund dessen wurde eine Reihe von Gebieten von französischen Truppen besetzt, unter anderen Zweibrücken, das Ludwigs bisherigem Bundesgenossen Karl Xi. von Schweden gehörte. Im September 1681 wurde darauf die Stadtstraß- ®{ß^ur9 bürg im Einverständnis mit dem französisch gesinnten Bischof Fürstenberg mitten im Frieden von französischen Truppen umstellt und trotz der deutschen Gesinnung des größten Teiles der Bürgerschaft Frankreich einverleibt.
Obwohl sich Ludwig gleichzeitig Übergriffe in den spanischen Niederlanden und in Italien erlaubte, wagte es niemand ihm mit den Waffen entgegenzutreten. In Deutschland wurden die Versuche zum Widerstand schon dadurch vereitelt, daß einerseits der Kurfürst von Brandenburg seit dem Frieden von St. Germain mit Ludwig ein Bündnis abgeschlossen hatte, andrerseits ein großer — der letzte — Angriffskrieg der Türken Österreich in die größte Gefahr brachte. So wurden in dem Waffenstillstand von Regensburg die reunierten Lande sowie Straßburg Lud- 1684. wig überlassen.
§ 24. Die Türken vor Wien. 1683. In Ungarn hatte die kaiser-liche Regierung die Niederwerfung einer Magnatenverschwörung zum Anlaß genommen, die Verfassung aufzuheben und zugleich gegen den Protestantismus einzuschreiten. Die Folge davon war ein Aufstand gewesen, der immer weiter um sich griff. Die Aufständischen riefen die Hilfe der Türken an; und 1683 erschien der Großwesir Kara Mustafa mitd^Turkn einem Heere von mehr als 200 000 Mann vor Wien. Aber mit außer- 1683.
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Napoleon als erster Konsul. 1799 — 1804.
95
§ 79. Der Regensburger Reichsdeputationshauptschluß. 1803. Die 1803. Abtretung des linken Rheinufers — weiter, reicher Gebiete alter deutscher t®^berrgs Kultur — an Frankreich hatte zur Folge die Säkularisation aller Il^en ®utel geistlichen Reichsstände, von denen nur der Kurfürst von Mainz, Dalberg, als Kurerzkanzler und sodann die beiden geistlichen Ritterorden, die letzten Zufluchtsstätten für die jüngeren Söhne des katholischen deutschen Adels, fortbestanden, und die^-Mediatisierung der Reichsstädte, deren nur A^atisie-sechs, Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Nürnberg, Augsburg, er- Reichsstädte, halten blieben: mit diesen Gebieten wurden die weltlichen Fürsten, die Verluste erlitten hatten, entschädigt. Eine „Reichsdeputation" wurde mit der Feststellung der Entschädigungen beauftragt; bei ihrer Verteilung übten der französische Minister Talleyrand und sein Schreiber den größten Einfluß aus. Den bedeutendsten Gebietszuwachs erwarb Preußen, das für das linksrheinische Cleve und Geldern die Bistümer Hildesheim und Paderborn, den größeren Teil von Münster, Erfurt und das Eichsfeld, die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar und mehrere Abteien erhielt, das Fünffache des Verlorenen. Bayern erwarb eine Reihe von Bistümern, dabei Würzburg und Bamberg.
Damit war der Zusammensturz der alten Reichsverfassung entschieden, zugleich Österreichs Einfluß im Reiche durch die Vernichtung der geistlichen Fürstentümer, die fast immer seine Partei gehalten hatten, vernichtet. Die süddeutschen Mittelstaaten schlossen sich an Frankreich an.
Im Jahre 1804 legte sich Franz den Titel eines Kaisers von Öfter - 1804. reich bei.
§ 80. Napoleons Regententätigkeit. Das Kaisertum. Während sich Deutschland in seine Teile auflöste, wurden die inneren Kräfte Frankreichs nach einer langen Periode der Erschütterungen von Napoleon in großartiger Weise zu einem einheitlichen Staatsbau zusammengefaßt. Die Verwaltung wurde zentralisiert, die Präfekten der Departements, die fa|e0nntr£ Unterpräfekten, ebenso aber auch die Bürgermeister sämtlicher Gemeinden Verwaltung, von der Regierung ernannt und so die städtische Selbstverwaltung vernichtet. Die zerrüttltenli.n^Men wurden geregelt, die Erhebung der Finanzen. Steuern geordnet. Das Heerwesen erhielt eine sichere Grundlage in Heer. einem Wehrgesetz, das indessen den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht durch die Erlaubnis der Stellvertretung durchbrach. Die Rechtspflege Recht, wurde geordnet und das bürgerliche Recht in dem Code Napoleon zusammengefaßt. Die öffentliche Sicherheit wurde hergestellt; für den Verkehr wurde gesorgt, Straßen und Kanäle gebaut, die Einfuhr fremder Verkehr. Waren durch Schutzzölle erschwert und durch alles dies ermöglicht, daß
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Dalberg Franz Franz Napoleons Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rheinufers Frankreich Mainz Hamburg Bremen Frankfurt Nürnberg Augsburg Erfurt Mühlhausen Nordhausen Goslar Bamberg Frankreich Napoleons Deutschland Frankreichs
Die Vorherrschaft Frankreichs.
205
1628
1643 — 1715 1648 1659 1661
1667 — 1668 1668
1672 — 1679
1675
1678/79
1679
1681 1685 1683 — 1699
1683
1699
1688 — 1697 1697
Einnahme von La Rochelle.
Teilnahme am Dreißigjährigen Krieg und Krieg mit Spanien.
Ludwig Xiv.
Mazarin. Kampf mit der Fronde.
Westfälischer Friede. Gewinn des Elsaß.
Der Rheinbund.
Pyrenäischer Friede. Gewinn von Roussillon und Artois.
Mazarins Tod.
Ludwigs Selbstregierung. Louvois, Colbert (Merkantilsystem).
Der erste Raubkrieg (Devolutionskrieg) gegen Spanien.
Die Tripelallianz. Friede von Aachen: Abtretung niederländischer Grenzplätze an Frankreich.
Der zweite Raubkrieg.
Überfall von Holland. Eingreifen Friedrich Wilhelms von Brandenburg.
Fehrbellin. Saßbach.
Friede von Nimwegen: Abtretung der Franche Comts und niederländischer Grenzplätze an Frankreich.
Friede von St. Germain.
Die Reunionen.
Überfall von Straßburg.
Aufhebung des Edikts von Nantes. Die R6fugi6s.
Türkenkrieg.
Die Türken vor Wien. Starhemberg. Schlacht am Kahlenberge.
Angriffskrieg der Österreicher unter Ludwig von Baden (Slankamen) und Eugen von Savoyen (Senta).
Friede von Karlowitz. Eroberung von Ungarn.
Derdritte Raubkrieg. Der Pfälzer Erbfolgestreit.
Verwüstung der Pfalz, Kämpfe in den Niederlanden (Neerwinden), Oberitalien, Katalonien, zur See (La Hogue), in Irland (Boynefluß).
Friede von Ryswijk: Rückgabe der Reunionen, aber nicht Straßburgs.
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216
Geschichtliche Tabellen.
1814/15
1815 — 1866 1815-1840
1815
1827
1828-1829
1817
1819
1828
1837
Saarbecken und Landau ab, zahlt Kriegskosten und gibt die geraubten Kunstschätze zurück.
Der Wiener Kongreß.
Vierte Teilung Polens.
Wiederherstellung Preußens, das Posen, seine früheren westelbischen Lande (außer Ostfriesland, Hildesheim und Ansbach-Bayreuth), halb Sachsen, die Rheinprovinz, Schwedisch-Pommern erhält.
Wiederherstellung Österreichs, das außer Tirol, Salzburg und Jllyrien Venetien und die Lombardei erhält.
Gründung des Deutschen Bundes.
B. Die Zeit des Deutfcfien Äundes.
1. Die letzten fünfundzwanzig Jahre Friedrich Wilhelms Iii.
Die Gründung der heiligen Allianz; beherrschender Einfluß Metternichs.
Südeuropäische Revolutionen: in Neapel, Spanien, Griechenland.
Vernichtung der türkisch-ägyptischen Flotte bei Nava-rino.
Russisch-türkischer Krieg. Friede von Adrianopel. Gründung eines griechischen Königreichs unter Prinz Otto von Bayern.
Wartburgfest der deutschen Burschenschaft.
Ermordung Kotzebues durch Sand.
Die Karlsbader Beschlüsse.
Entstehung von Verfassungen in Süddeutschland, von Provinzialständen in Preußen.
Preußisch-hessische Zolleinigung, der Anfang des Zollvereins.
Katholikenemanzipation in England.
Parlamentsreform.
Thronbesteigung der Königin Viktoria. Trennung Hannovers (Ernst August) von England.
Aufhebung der Kornzölle.
Die letzten Bourbonen in Frankreich: Ludwig Xviii. und Karl X.
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Extrahierte Ortsnamen: Landau Polens Posen Ostfriesland Hildesheim Sachsen Rheinprovinz Schwedisch-Pommern Salzburg Venetien Metternichs Neapel Spanien Griechenland Süddeutschland England Hannovers England Frankreich
45
O. Die Gebiete der freien Städte: Hamburg (Elbe) mit
Cuxhaven; Bremen (Weser) mit Bremerhaven; Lübeck (Trave)
mit Travemünde. — Evangel. Bevölkerung.
P. Das Reichsland Elsaß-Lothringen, an der franz.
Grenze (Vogesen u. Hochebene v. Lothringen, Geb. d. Rheins)
gelegen, hat größtent. kathol. Bevölkerung und steht unmittel-
bar unter der Regierung des Kaisers u. des Bundesrats. Ein-
teil. in Ober-Elsaß, Nieder-E. u. Lothringen.
Straßburg (Jll); Mülhausen (Jll); Colmar.
Metz (Mosel), 1870.
1. Etwas über die Entstehung des neuen deutschen Reichs!
2. Das Wichtigste über die allmähliche Bildung des preuß. Staats!
3. Welches sind die bedeutendsten Kanäle, Eisenbahnen, Handels-
und Festungsstädte Preußens?
4. Historisches a) über den Ludwigskanal, t>) über die Städte
Nürnberg, Augsburg, Worms und Frankfurt a. M.!
5. Ungefähre Lage und Begrenzung der kleinern deutschen Staaten!
6. Wichtige Heilquellen Deutschlands, nebst Angabe ihrer Lage!
§ 27. Karpaten- und Alpengebiel.
A. Das Mittelgebirge der Karpaten, im Nw. durch die
Thäler von March, Waag, Gran und Weichsel in mehrere Ketten
(Tatra, Beskiden, kleine Karpaten, ungar. Erzgebirge) geschieden,
zieht als „karpatisches Waldgebirge" nach So. und umgürtet dann
in Randketten die Hochebene v. Siebenbürgen. Südlich
und südwestlich fällt es zur walachischen, ungarischen und
österreichischen Tiefebene ab, nordöstlich durch Galizien
hin zum russischen Tieflande (Oberlauf v. Weichsel, Dnjestr
und Pruth).
B. Die Alpen, der Kern des innereurop. Hochlandes,
streichen vorwaltend nordöstlich und bestehen aus zahlreichen
Parallelketten mit ihren Verzweigungen, unter denen die höchsten
im Innern liegen und die andern als Vorstufen zu betrachten
sind. Die Hoch alpen sind durch ihre Steilheit wie durch die
Pyramidenform ihrer Gipfel ausgezeichnet, welch letztere öfter
über eine halbe Meile emporsteigen, während in den Mitte l-
und Voralpen Tausende von Bergspitzen die Höhe einer
Viertelmeile erreichen. Jnselartig ragen die nackten Gipfel der
Hochalpen aus den sie umlagernden Schneefeldern und Eismassen
oder Gletschern empor. Wind- und Wärmeeinwirkung erzeugt
Schneestürze oder Lawinen. Zahlreiche Flüsse und Pässe
durchfurchen in Längen- und Querthälern das Hochgebirge und
verbinden die umliegenden Landschaften miteinander. Die
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